07. Apr 2022

Chrom 2030

Nachhaltigkeit im Fokus


Die Mitglieder des Fachverbands Galvanisierte Kunststoffe e.V. (FGK) haben 2021 ihre Nachhaltigkeitsziele in einer Strategie festgeschrieben. Damit unterstreichen sie ihren Anspruch als zukunftsfähige Unternehmen, die sich proaktiv den bevorstehenden Herausforderungen der Branche stellen. Präsentiert wurden die Strategieziele im März 2022 auf der etablierten Branchenveranstaltung „Chrom 2030“. BIA Technologiemanager Automotive Dr. Markus Häp sprach in diesem Rahmen über die Kreislaufwirtschaft galvanisierter Bauteile.


Kreislaufführung und Ressourceneffizienz sind bestimmende Themen der Branche. Mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie betont der FGK den Anspruch seiner Mitgliedsunternehmen, nachhaltiges Wirtschaften zu einem der Grundpfeiler ihres Handelns zu machen. Denn: Galvanisierte Kunststoffteile sind nachhaltig! Nachdem über viele Jahre die Autorisierung von Chromtrioxid und die damit verbundenen Aktivitäten die dominierenden Themen waren, nimmt die FGK-Mitglieder nun die Nachhaltigkeit ihrer Produkte als Ganzes in den Blick.

In punkto REACH-Konformität und Substitution verpflichten sie sich, bis 2025 alle notwendigen Voraussetzungen für eine vollständige Umstellung auf die dreiwertige Verchromung zu schaffen und diese in Zusammenarbeit mit den Kunden bis spätestens 2028 zu vollziehen. Für die Substitution von Chromtrioxid in der Vorbehandlung setzt der FGK einen Zeitrahmen von 2022 bis 2031 an. Diesen Zeitplan hat die EU-Kommission als glaubhaft beurteilt. Der zeitliche Versatz im Vergleich zur Verchromung resultiert aus der noch nicht abgeschlossenen, dynamischen Entwicklung der alternativen Prozesse bei der Konditionierung von Kunststoffen. Die regelmäßigen FGK-Ringversuche hierzu attestieren eine stetige Verbesserung, wie die Ergebnisse des inzwischen dritten Ringversuchs belegen. Diese positive Entwicklung kann in einzelnen Betrieben schon zu einer deutlich früheren Umsetzung der komplett Chrom(VI)-freien Galvanisierung führen.

Die Optimierung und Weiterentwicklung aller internen Stoffkreisläufe sowie die Realisierung eines echten Kreislaufs galvanisierter Bauteile sind unter dem Punkt Kreislaufwirtschaft gebündelt, der von BIA Technologiemanager Automotive, Dr. Markus Häp, behandelt wurde (zur Aufzeichnung des Vortrags). Er verwies auf die guten Möglichkeiten zur sortenreinen Trennung aller zur Herstellung verchromter Kunststoffbauteile eingesetzten Wertstoffe. Diese lassen sich im Recyclingprozess nahezu vollständig separieren und können anschließend zur Herstellung von neuen gleichwertigen Produkten und Oberflächen eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang betonte Häp auch die Selbstverpflichtung der FGK-Unternehmen ab 2023 gelieferte Bauteile nach dem Produktlebenszyklus zurückzunehmen und dem Kreislaufprozess zuzuführen.

Die dritte Säule des Nachhaltigkeitskonzepts des FGK ist das Commitment aller Mitglieder, bis 2030 klimaneutral nach Scope 1 (direkte Emissionen durch Öl, Gas und Benzin) und Scope 2 (indirekte Emissionen durch Energieerzeugung) zu produzieren. Darüber hinaus wird eine branchenspezifische Datenbank zu den CO 2 -Fußabdrücken von Zukaufprodukten erstellt, so dass ab 2023 auch produktbezogene CO 2 -Bilanzen bereitgestellt werden können (Scope 3). Die Voraussetzungen zur Erreichung dieser anspruchsvollen Ziele sind gut: Technologien wie Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung zur Verringerung des Energieeinsatzes und damit der Treibhausgas-Emission sind in den Mitgliedsfirmen bereits weit verbreitet.

Die gesammelten Beiträge der Chrom 2030 Veranstaltung finden Sie hier.

Nachhaltigkeit im Fokus
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